direkt erst mal anmutende honig bis karamell noten. die typische leicht rauchige fl röstung noch leicht per Nase wahrnehmbar, taucht aber kaum im geschmack auf.
nachtrag weil ich dann voller energie losgerannt bin: in kombination mit sonnenschein äußerst belebend, hatte eine super fahrt auf dem rad und fühle mich immer noch sehr leicht.
https://teewald.de/collections/roher-pu-erh-sheng/products/2024-bingdao-dijie-danzhu-sheng-pu-erh
wie in der beschreibung ein wirklich süßer pu-erh. frisch und süffig, sehr belebend. hatte hier 2 kugeln die leider sehr fest gepresst sind, wobei das die langsame geschmacksabgabe begünstigt.
tja bei diesem sample bin ich mir leider nicht mehr sicher woher es kommt. die art der verpackung und beschriftung sieht mir nach puerhguy aus. leider nimmt deren seite jeglichen ausverkauften tee immer komplett offline und ich finde bei archive.org keine volltextsuche für archivierte webseiten. zusätzlich kann ich zu jinde bei babelcarp nichts finden, gehe also von einer fehlerhaften beschriftung aus 🙃
in der kleinen menge an vorhandenem tee lassen sich aber die gerade kanten der pressung erkennen, es war auf jeden fall mal als brick gepresst.
der zeitliche rahmen stimmt auch ungefähr, wobei ich eher auf jünger getippt hätte.
nun zum geschmack: dieser ist eine leckere mischung aus etwas rauch und dahinter hervorblitzender fruchtiger süße. erinnert an dayi aber ist überhaupt nicht so derb (oder aber ich bin noch verschnupft genug um das nicht so zu empfinden)
im verlauf der aufgüsse entwickelt sich leider nicht mehr so viel, aber die grundform dieses pu-erh ist solide schmackhaft. einfach tolle mischung aus rauch und lang verweilenden noten von honigmelonen.
https://essenceoftea.com/products/2006-bing-dao-lao-zhai-ancient-tree-puerh
habe hier die teeclub version, kleine ~8g küchlein. im ersten aufguss etwas überzogen weil ich von einer starken kompression ausging. olfaktorisch fällt schon einiges an alterung auf, möglicherweise feucht gelagert. geschmacklich gar nicht so derb, eher mild mit etwas süße im nachgeschmack der schön lange und angenehm im munde verweilt.
nach langer pause mal wieder ein neues tee sample: ein leckerer semi-alter sheng hoher produktionsqualität mit dem typisch fruchtig-süßen yiwu geschmacksprofil. die alterung ist ganz sanft schmeckbar, wohl ganz leicht beschleunigt aber nicht so doll wie bei cyh. das weiche wasser in jena hilft dem herausstellen der leichten honigmelone noten, das ganze rollt schön über die zunge und hebt meine stimmung über den leicht grauen wolkenrand der gerade noch auf den hügeln vor dem fenster ruht. der nachgeschmack klingt schön lange nach und lässt meine gedanken sanft plätschern, ein guter abschied von den erinnerungen an die gestern beendete kayaktour.
https://www.puerhguy.com/products/2004-yang-qing-hao-zhencang-chawang
ein sauber gealterter milder sheng der sich leicht lösen lässt - endlich mal kein iron tuo den ich auseinandermeißeln muss. ganz zarte und mild fließt er über meine zunge und verteilt überall kleine blumen bouquets auf tellern die aus großen pfirsichen geschnitzt wurden. langsam nimmt der geschmack an fahrt auf, wird gleichsam mit der zerebralen wirkung immer lebendiger, erfüllt mich richtig mit lebensfreude. ein hoch auf gut verlaufende reifungsprozesse.
https://puerh.uk/product/2006-chgt-yiwu-chawang-spring-hot-dry-storage-t4/
hmm sauber gealtert steigt dieser tee direkt mit einer süßen note ein und präsentiert ein süffig lockeres geschmacksbild. langsam zieht eine kleine karawane über eine zunge, bitter-derbe noten tanzen eng umschlungenen mit dörrobst, aus den spuren im sand sprießen kleine blumen empor, mein mund verwandelt sich in eine kurzweilige wiese. eine warme decke breitet sich flauschig in meinem bauch aus, während der kopf auf verträumte reisen geht. das es sich hier um eine heavy hitter cha qi handelt war wohl nicht übertrieben, über den effekt vergesse ich fast den geschmack - glücklicherweise verbleibt der sehr lange und angenehm, ich lasse mich einfach immer wieder in die entstandene wiese fallen und betrachte die karawane der tanzenden.
nun, dieser ältere tee braucht eine weile um aufzuwachen und beginnt zuerst ganz sanft mit einem leichten, milden geschmack. die adstringenz aus dem geruch setzt sich glücklicherweise nur als ganz leichte erfrischende note im geschmack um. es treten ein paar verhaltene fermentationsnoten auf während der tee so langsam weiteren geschmack verbreitet. vielleicht bin ich gerade, nur zwischendurch kurz daheim, gar nicht langsam und entspannt genug diesen tee mit all seinen facetten aufzunehmen? 🤔 nun mittlerweile schiebt sich da ein beruhigendes cha-qi durch meine wahrnehmung und sortiert die aktuellen zeitlichen prioritäten kurz um - gleichzeitig entsteht immer mehr geschmackserlebnis, so viel daß ich froh bin die mageren ersten 3-4 aufgüsse ausgehalten zu haben. die fruchtig süßen komponenten fangen an wie ein gospel chor zu schwingen und bringen von der zunge bis zu den wangen alles in bewegung bis ich den wunsch nach einem bitteren punch zumindest kurzzeitig vergesse. nun setze ich die bewegung erstmal in der außenwelt fort und freue mich auf die nächste session mit dieser teeprobe.
https://essenceoftea.com/products/2003-thick-paper-qing-bing
ein milder alter gereifter sheng, der nach 2 aufwachrunden langsam geschmack entwickelt. sanfte mostanteile mischen sich mit solider fruchtigkeit sowie einem erfreulich gut ausgebauten bitteren körper.
junger sehr zarter sheng, ich würde sagen nicht älter als 2 jahre. das nasse blatt riecht noch nach dem sha qing. eine ganz zarte milde süße steigt auf, kein ansatz von bitterkeit zu erkennen, dafür schwebt der tee geschmacklich an der wahrnehmungsgrenze. sehr grün produziert erinnert mich dieser tee an einen den ich in einem wunderschönen tal nordwestlich von chiang mai probierte. der zarte nachgeschmack verweilt auch etwas, ist aber definitiv etwas für suchende.