https://www.tee-kontor-kiel.de/tee/pu-erh/sheng/menghai-langhe-2016

beim öffnen der kleinen probetüte kam mir ein noch jung anmutender frisch-fruchtiger geruch entgegen, nach dem ersten kontakt mit wasser wurde aber direkt das alter olfaktorisch bestätigt.

ein weicher, samtiger aufguss der direkte, schön eingebundene fruchtnoten aufzeigt, im hintergrund lässt sich ein wohliges bitterkeitspotential erkennen. säureanteil ist relativ hoch für das alter aber schadet den leckeren geschmackswellen nicht die langsam über meine zunge rollen. auf jeden fall diesen tee nochmal in einer offenporigen kanne probieren.

im 2. aufguss verfliegt ein guter teil der säure und die herbe bitterkeit steigt an, es gibt einen schönen übergang daraus in süßere gefilde. ein sauberes, stabiles geschmackserlebnis. es gibt mittlerweile auch ganz leichte rauchnoten zu entdecken.

https://www.terre-des-thes.fr/boutique/bach-tra-tien/

ahh nach langer zeit mal wieder einen weißen tee - dieser besteht aus schön anzusehenden, kleinen blättern und knospen. der geschmack geht direkt mit einer tiefgründigen mischung aus pfirsich und honigmelone los und legt dann über die zunge eine leichtes tuch aus süße, die wirklich nur fruchtgebunden wirkt, weder karamell noch malz zitiert und schön lange verweilt.

ein wirklich stabiler hochwertiger weißer tee 😋

leider nicht mehr auf der seite vorhanden, suche noch nach einer cache version (TODO:: local copy für alles externen links)

für diesen tee habe ich 2 anläufe gebraucht um schöne aufgussparameter zu finden. einfach echt wenig material und die temperatur herunter und das gebräu geht in richtung lecker. die säure ist dennoch etwas stark für meinen geschmack (und meine magenschleimhaut) und ist gibt da eine rosenartige blumigkeit der ich etwas misstraue (aromabeigabe?) nunja ich werde den tee noch etwas länger studieren.

die wirkung des tees ist eine schöne mischung aus anregend und nachdenklich - vielleicht auch etwas durch den grauen himmel draußen bedingt. und ein blick zu babelcarp offenbart daß die geschmacksnoten durchaus zum kultivar passen.

https://www.puerhguy.com/shop/chen-sheng-hao/2020-chen-sheng-hao-emperor/

hmm eine leckere milde würzigkeit, komplett ohne saure noten. ergibt direkt einen dichten, öligen aufguss der ein paar süße merkmale zeigt, ganz leicht malzig und vegetal. dahinter schwebt aber schon erkennbar das potential zu einer womöglich großen bitterkeit. das kühlende blattwerk nach dem ersten aufguss (waschgang habe ich mir gespart) riecht appetitanregend dunkel und erdig, richtung vollmundig.

vom denkel des gaiwan steigt der geruch nach süßem schweiß auf, der geschmack wird dichter, wie auch der aufguss wobei dieser nun weniger ölig erscheint. eine feine bitterkeit erscheint, fließt mir quer über die zunge und verbreitet zerebrale freuden. langsam rollt der deftige geschmack umher, wie eine flauschige tonne durch eine sanft geschwungene wiese. dabei wandelt sich das bittere langsam in eine süße, blumen voller nektar öffnen sich und etwas obst erscheint.

der geruch gewinnt immer mehr an süße, die wiese wird langsam zum blumenfeld. das cha qi schiebt mich auf wohligen pfaden durch diese aromatische landschaft, ich komme geradezu in einen verträumt-meditativen zustand.

mittlerweile taucht ein anfang eines sauren geruches auf, die blumen verfliegen scheinbar. geschmacklich ist davon aber noch nichts zu merken, meine zunge freut sich auf jeden kontakt mit dem kräftigen aufguss.

nachtrag: bin mittlerweile bei einigen aufgüssen angelangt, die geschmackliche intensität lässt langsam aber sanft nach, mein kopf ist immer noch erfüllt von den freuden der reise und gerade schlägt der hunger zu 😋

https://tea-side.com/pu-muen-raw-pu-erh-tea-2016/

endlich mal wieder ein neuer eintrag. in den letzten monaten war doch so viel los, daß ich kaum zeit zu einer entspannten tasting session fand. nun denn:

nach dem ersten wasserkontakt entströmt dem blatt der satte geruch eines mittelalten shengs, die sauren komponenten etwas stärker, fruchtige und würzige noten verheißen einen stabilen geschmack und da ist auch noch etwas deftiges, was leicht an tabak erinnert.

im geschmack des 1. aufguss lässt sich so ziemlich alles aus der olfaktorischen ebene wiederfinden, die säure fehlt (glücklicherweise) und zu der eher dunklen, deftigen note gesellt sich noch eine interessante bitterkeit die mich zunächst an stark oxidierten schwarztee erinnert. im mund verbleibt ein schöner geschmack der nach einem leichten kribbeln auf der zunge hinüber zu den früchten wabert.

wirklich ein erfreulicher genuß, der geschmack verbindet sich überaus gut mit dem davor gefutterten deftigen brie, die unterschiedlichen fermentationen umgarnen einander.

nun im mittlerweile 3. aufguss ist die bitterkeit deutlich zurückgegangen und hat einer schmackhaften mischung aus leicht saurer, frischer fruchtigkeit und dezent röstigen karamellnoten platz gemacht.

mit blick zurück habe ich ein gutes stück der geschmacklichen wandlungsfähigkeit durch den zu starken 1. aufguss verschenkt aber da ist ja noch der rest der probe ;-)

https://tea-side.com/raw-pu-erh-tea-dreaming-bird-2010/

der leicht saure geruch eines gealterten shengs kommt aus der kleinen kanne. geschmacklich eher süß und blumig mit einer zarten, hintergründigen herben note. spuren von karamell breiten sich aus während sich der tee langsam öffnet und seinen bitteren körper offenbart.

https://www.teehaus.com/teesortiment/gruener-tee/japan/689/2024-asamiya-kou-cha-koshun-golden-honey

mein erster schwarztee aus japan und der ist direkt sehr beeindruckend. der geruch aus dem nassen blatt erinnert mich stark an da hong pao oolong; fruchtig, süß und eine schöne gewürznote dabei. der geschmack baut das noch aus, etwas malzige süße legt sich unter die trockenen früchte, gleichzeitig ist aber auch der leichtfüßige bittere punch eines first flush schwarztees dabei. sehr sanft in der kehle und es bleibt ein wenig süßer nachgeschmack der sanft ausklingt.

https://www.farmer-leaf.com/products/spring-2024-tang-fang-liang-zi

ich dachte zu dem tee schon etwas geschrieben zu haben - nun denn: eine weitere frische fl produktion. diesmal kaum pfannenröstaroma im geruch. im geschmack dann eine schön ausgebaute bitterkeit die der leicht ölig anmutende aufguss offenbart. ein langsamer nicht überaus komplexer huigan folgt darauf, in der tat ein tee der lecker schmeckt aber der jetzt nicht zu sehr ablenkt.

https://www.tee-kontor-kiel.de/tee/schwarzer-tee/klassischer-schwarztee/bio-schwarztee/koucha-watanabe-kanaya-midori-yakushima

der geruch ist zwischen malziger süße und beeren. im geschmack kommt dazu noch eine feine würze und etwas grünes. so eine grüne note hatte ich noch nie bei einem schwarztee entdeckt und dieser hier ist bei betrachtung der blätter sowie aufgussfarbe gut oxidiert. die malz konponenten verschwinden ziemlich schnell, dafür transformiert sich der fruchtanteil, es geht von beeren in süßere regionen fast schon pfirsich und klingt dann langsam ab.

nun die heavy version des w2t heicha

anscheinend habe ich via ktm und nannuoshan nur die extrem hart fermentierten heichas kennen gelernt oder der aus sichuan ist einfach leichter oder aber das ist diese spezielle produktion.

nun ich kann die allerzartesten fermentationsnoten wahrnehmen, besonders herausragend ist aber die wohlige fruchtigkeit dieses immer noch sehr grünen heichas. für meinen geschmack ist es vor allem ein leichter grüner tee der mit schönen fruchtnoten aufwartet, kaum malz und kein umami hervorbringt, dafür eine seichte, entspannende fermentation im nachgeschmack.