https://web.archive.org/web/20250406225808/https://www.puerhguy.com/products/2010-chen-guang-he-tang-yiwu-chawang-spring?_pos=1&_sid=e7fbe9df6&_ss=r

hier die dry natural storage version: feine würzige alterungsnoten steigen aus dem nassen blatt in meine nase das ganze findet sich auch direkt im geschmack wieder, leichte adstringenz, dezente säure, kühlendes mundgefühl und ein langsam schiebendes hui gan bezeugen eine schön verlaufene alterung. langsam öffnen sich auf meiner zunge die trockenen früchte, geben etwas von ihren konzentrierten aromen ab. ein wirklich angenehmer den geist klärender tee.

geschmacklich keine achterbahn, dafür ein perfekter tee am morgen. dazu merke ich daß mir die sanfte alterung besser mundet als die im vergleich eher aggressive variante wie bei cyh

https://teewald.de/en/products/2024-ming-feng-shan-old-tree-sheng-pu-erh

ein deftiger, leicht zupackender dabei deutlich blumiger junger sheng. kommt ganz ohne rauchige röstnote daher, zeigt dabei betörende fruchtigkeit mit einer für das alter erstaunlich gut eingebundenen bitterkeit. wirklich ein feiner Tee, gefällt mir bis jetzt am besten bei diesem händler.

https://teewald.de/products/bio-bancha

ein für japanische grüntees schon ziemlich deftiges exemplar, auch nach der zweiten session habe ich noch nicht die besten parameter gefunden. eher herb im geschmack mit deutlicher algennote stellt dieser tee die frage wo die grenze zwischen oxidation und gutem geschmack verläuft.

https://farmerleaf.com/products/spring-2024-hua-zhu-liang-zi

heute mal eine hochwertigere fl produktion welche direkt mit einer dicken öligen konsistenz beginnt in der sich florale und fruchtige aromen tummeln. dezent schiebt sich eine nuancenreiche mischung den hügel meiner zunge empor und erweckt am gipfel meinen geist. eine wirklich leckere geschmackliche entwicklung die ganz ohne die ansonsten für fl typische röstaromen auskommt. vielmehr schwimmen die komponenten wie bequeme fische durch einen mäandernden fluß entlang von sommerblumenwiesen auf denen pfirsichbäume stehen zu deren füßen honigmelonen in die sonne wachsen.

https://web.archive.org/web/20250421194602/https://18.135.141.11/shop/other/2004-dragon-tea-house-yiwu/

oha das war mal ein schönes tee erlebnis - tolles, klares und entspanntes cha qi. daneben ein sanft gealterter geschmack und ewig lange ausdauer. im ersten drittel der aufgüsse dominierte noch bitternoten, ab der hälfte kam immer mehr fruchtige süße zum vorschein. die komponenten waren schön miteinander verschmolzen nur das blattwerk leider sehr kleinteilig. würde diesen tee gerne wieder trinken aber die 650$ die bei twl aufgerufen werden ist er für mich nicht wert

https://www.siam-teas.com/product/shantea-wild-thai-sheng-hei-cha-2019/

diesmal den tee erstmal einem waschgang unterzogen. der mostig süße geschmack ist wieder da aber nun ohne zu kippen. ein schönes wildes frucht potpourri umschmeichelt meinen gaumen, eine tropische berglandschaft steigt aus dem nebel auf. die zugehörigkeit zur familie camellia sinensis wird deutlich wenn der tee etwas länger zieht - dann sind wohlige bitternoten zu schmecken. bei dem so lange nachhallenden geschmack kann ich mir gut vorstellen wie die entdeckung dieser pflanze ablief. bin ganz hibbelig davon, ein sehr belebendes cha qi und wirklich ein massiv leckerer geschmacksverlauf. von mostig über frucht mit ein paar hohen blumennoten bis hin zu einer stabil eingerahmten bitterkeit.

p.s. in der tat so belebend daß ich 2 stunden nach der session immer noch in meinem zimmer tanze

https://www.puerhguy.com/products/2014-dayi-7432-red-ribbon

auch nach 10 jahren immer noch eine deutliche rauchnote und derber character. auch typisch für dayi der lang anhaltende nachgeschmack, diesmal aber mit einer anmutung von sandpapier. brauchen dayi produktionen einfach ein paar jahrzehnte mehr um weich zu werden?

https://web.archive.org/web/20250319144415/https://www.teehaus.com/teesortiment/oolong-tee/taiwan/659/unsere-grossen-tees-2024-1999-wuji-hong-oolong-violet-flame

so stelle ich mir alten oolong vor (wobei dies mein erster ist) dunkel, leicht herb, schwere früchte und braucht etwas zeit zum aufwachen, dann kommen aber noch so einige frucht noten zum vorschein.

https://web.archive.org/web/20210118112255mp_/https://www.tee-kontor-kiel.de/tee/pu-erh/pu-erh-von-meister-jinsong-yu/da-xue-shan-2020-yesheng-gushu

der süße mostige geruch steigt schon aus den trockenen blttern empor, steigert sich im 1. aufguss zu einem obstsalat der gerade noch gut, kurz vom kippen steht. hmm also im gegensatz zu den shan tees von siam-teas verschwindet hier mit dem 2. aufguss das mostige fast vollständig. ein gutes argument doch mal wieder das konzept waschgang auch bei jüngerem pu-erh anzuwenden. nun der 2. aufguss im geschmack: leckere fruchtige süße auf einer yesheng typischen bunten würzigkeit. die süßen, würzigen und auch bitteren facetten spielen miteinander, ein kleines urwaldabbild entsteht an meinem gaumen der bei jedem schluck mehr von diesen köstlichen aromen durchtränkt wird. ich stelle mir vor das die wilden bäume in diesem wald sehr unterschiedlich schmecken, die kombination ist also wie der gesamteindruck des waldes. ein sanftes mystisches cha-qi schiebt sich neben dem erfreulichen geschmack durch meine synapsen, ich sehe vor meinem innneren auge immer größere kompositionen: die bäume miteinander, zusammen mit anderen pflanzen in der umgebung, die lokale fauna, das wetter an dieser stelle im berg, der regen der entlang rinnt und nebel der morgens durch den wald zieht, die evolutionären prozesse die zm wachstum ebendieser teebäume mit diesen geschmacklichen charakteristika geführt haben. ein schöner gushu trip ❤️

https://www.vietsuntea.com/product-page/h%C3%A0-giang-sundried-black-autumn-2024

ein voller, malzig süßer geruch kommt aus den blättern. es geht deutlich in richtung feiner hong cha. der geschmack ist leider dünner als der geruch verheißt, werde also an den extraktionsparametern schrauben. im 2. aufguss vermischen sich nun die oxidierten eher kräftigen bestandteilen mit den schon richtung frucht und malzig verlaufenden zu einem angenehmen morgendlichen potpourri welchem allerdings die geschmackliche expressivi­tät anderer hongchas des gleichen händlers fehlen.